Zum Verlust des Natur- und Lehrgartens

im Alten Pfarrgehöft Niederrodenbach

10. Februar 2024 | Ein Blick zurück

 

Schöpfungszentrum und Begegnungsstätte

 

Der Naturgarten im alten Pfarrgehöft wurde am 29. April 2020 als Gewinnerprojekt der Umweltlotterie GENAU ausgezeichnet. Mehr Informationen dazu finden Sie hier.

 

Der Garten sollte die Biodiversität im Siedlungsraum erhöhen, Jung und

Alt faszinieren und unserer Naturschutzjugend sowie Schulkindern und Jugendlichen die Möglichkeit bieten, die Artenvielfalt in ihrer direkten Umgebung kennen und schätzen zu lernen, um einen positiven Bezug zur Natur zu entwickeln.

 

Mehr zum Verlust des Pfarrgartens und die Folgen erfahren Sie hier.

11. Februar 2024 | Gedanken zum Tag

 

Bewahrung der Schöpfung

 

Das Thema "Bewahrung der Schöpfung" und der Schutz und Erhalt der Artenvielfalt ist unbestritten eines der wichtigsten Themen unserer Zeit.
 
Vor dem Hintergrund der Totalräumung des seit 2019 bestehenden Natur- und Lehrgartens im Alten Pfarrgehöft Niederrodenbach durch die Evange-lische Kirchengemeinde Rodenbach stellt sich jetzt in den ersten Tagen nach dem Schock die Frage nach dem Sinn.
 
Nicht nur, dass wertvolle Lebensraumstrukturen für zahlreiche Brutvögel und eine ehemals vielfältige Insektenfauna (Mauerbienen, Sandbienen, Hornissen und viele seltene und geschützte Wildbienenarten) sowie die gesamte Wiesenflora vollkommen zerstört und zwei Amphibienbio-tope mit einer stabilen Molch-Population nicht mehr existent sind.
 
Auch geplante Bildungsveranstaltungen sind nicht mehr durchführbar und unsere Naturschutzjugend hat ihre Heimat verloren.
 
Und so erlaube ich mir heute ausnahmsweise einmal, ein Bibelzitat aus Matthäus 25, 40 zu bemühen:
 
Und der König wird antworten und zu ihnen sagen: Wahrlich, ich sage euch: Was ihr getan habt einem von diesen meinen geringsten Brüdern, das habt ihr mir getan.
 
Dipl.-Biol. Susanne Hufmann
Vorsitzende der GNA e.V.
 
Bewahrung der Schöpfung
Hanauer Anzeiger vom 17.05.2013.jpg
JPG-Datei [732.1 KB]

12. Februar 2024 | Totalräumung Natur- und Lehrgarten Rodenbach

 

Erste Reaktionen

 

Seit dem Wochenende erreichen uns erste Reaktionen auf die Totalräumung des Natur- und Lehrgartens im Alten Pfarrgehöft Niederrodenbach, von der hier eine Auswahl und - um die Quellen zu schützen - in gekürzter Form wiedergegeben ist:

 

"... ich bin erschüttert. ... weil ich den Garten herrlich authentisch und unaufgeregt entspannend fand, ... Er passte zum Gebäude, atmosphärisch fühlte man sich in die Zeit vor 100 Jahren zurück versetzt. Es tut mir sehr leid! ... "
 
" ... Ich hoffe nicht , dass es ein Anfang ist, um Sie aus dem Gebäude zu vertreiben. ..." 
 
" ... zugegeben bin ich etwas sprachlos über das, was ich ... bezüglich Ihres Natur- und Lehrgartens lese ... – auch da herrscht Sprachlosigkeit und der Wunsch nach mehr Hintergrundinfos. ..."

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Belege sinnloser Zerstörung

Ein Blick zurück

GNA Archiv

 

Zur Historie der GNA Geschäftsstelle 

 

15. April 2019

 

Die GNA bezieht die selbst renovierten Räumlichkeiten ihrer Geschäftsstelle im Alten Pfarrgehöft, nachdem sie - seit 2013 Mieterin der Evangelischen Kirchengemeinde - das inzwischen abgerissene Gemeindezentrum in der Buchbergstraße 6 verlassen musste.

 

Januar 2021

 

Zum 1. Januar 2021 schließt die GNA zwecks besserer Planungssicherheit mit der Evangelischen Kirchengemeinde einen auf 10 Jahre festgelegten Mietvertrag ab. Dieser endet vertraglich am 31.12.2030.

 

Die Mietsache umfasst neben zwei Büroräumen (im UG und OG) auch die Nutzung einer Küche (zum Zeitpunkt des Vertragsabschlusses noch nicht vorhanden), eines Gruppen- und Seminarraums im OG, drei Parkplätze im Innenhof und die Gartennutzung des Alten Pfarrgehöfts. Integraler Bestandteil des Mietvertrages ist ein Lageplan, der die angemieteten Räumen genau bezeichnet.

 

Verlauf 2021

 

Nach dem Abschluss der von der GNA selbst finanzierten Renovierungs-arbeiten und Ausstattung ihrer Räume mit einer modernen EDV-Anlage, der Einrichtung von fünf PC Arbeitsplätzen sowie einer energieeffizienten Beleuchtung in allen von ihr genutzten Räumen, widmet sich die GNA - immer im Einvernehmen mit der Ev. Kirchengemeinde - dem Einbau und der Ausstattung einer Küche, die seitdem v.a. für Schulungszwecke bspw. von der Rodenbacher Naturschutzjugend genutzt wird.

 

Der Natur- und Lehrgarten wird bereits seit 2019 sukzessive ausgebaut (Insektenhotel, Pflanzung von Obstbäumen, Kräutergarten u.v.m.) und der Aufbau einer Ökologischen Bildungsstätte in Rodenbach als außer-schulischer Lernort und Begegnungsstätte für Kinder, Jugendliche und Erwachsene vorbereitet und inhaltlich gefüllt.

Zur Historie des Natur- und Lehrgartens

 

April 2020

 

Der Naturgarten im denkmalgeschützten Pfarrgehöft von Rodenbach wurde am 29. April 2020 als Gewinnerprojekt der Umweltlotterie GENAU ausgezeichnet.

 

Mehr Informationen dazu finden Sie hier.

 

Mai 2020

 

Der Hessische Rundfunk stellte am 22. Mai 2020 in der Sendung "alle wetter!" das Gewinnerprojekt "Naturgarten im alten Pfarr-gehöft" vor.

 

Juni 2020

 

Im Juni 2020 machte Pfarrer Heinrich Schwarz in Gedanken zum Sonntag den Garten zum Thema: "Sinnlose Plackerei, der Garten, das Leben?"

 

[>>>Link zum Artikel]

 

Mai 2021

 

Im Mai 2021 wurde der Garten im Gemeindebrief der Evangelischen Kirche Rodenbach vorgestellt.

Zum Lesen bitte anklicken.

 

Frühling/Sommer 2022

 

Im Corona-Sommer 2022 beschäftigten sich die "Eisvögel" - unter Einhaltung sämtlicher Hygienevorschriften -intensiv mit den Themen Garten und gesunde Ernährung.

 

[>>>Mehr Informationen]

 

2023

 

Zu allen Jahrezeiten wird der Garten von der Rodenbacher Naturschutzjugend unter der Leitung einer Umweltpädagogin zu Themen rund um die Natur und Artenvielfalt im Garten genutzt.

 

Februar 2024

 

Im Februar 2024 wurde der Garten zerstört.

 

Impressionen vergangener Jahre

Wichtiger Hinweis: Ganz bewusst verzichten wir an dieser Stelle auf die Darstellung von Kindern und anderen Personen bei der Gartenarbeit.

Verlust von Lebensräumen & Biotopen

 

Betroffen sind viele bedohte und besonders geschützte Arten.

Darunter auch der Nashornkäfer, dessen Engerlinge sehr zahlreich in unseren Hochbeeten mit Rindenmulch überwinterten.

Zum rechtlichen Hintergrund: Der Nashornkäfer ist in Deutschland durch Aufnahme in die Bundesartenschutzverordnung eine besonders geschützte Tierart (§ 1 Satz 1 i. V. m. Anlage 1 BArtSchV). Nach § 44

Bundesnaturschutzgesetz (BNatSchG) ist es danach verboten, „sie zu fan-gen, zu verletzen oder zu töten oder ihre Entwicklungsformen aus der Natur zu entnehmen, zu beschädigen oder zu zerstören“ (§ 44 Abs. 1 BNatSchG). Außerdem dürfen ihre „Fortpflanzungs- oder Ruhestätten“ nicht beschädigt oder zerstört werden; es ist außerdem verboten, sie zu kaufen, zu verkaufen oder in Besitz zu nehmen.